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Das Roller-Getriebe

Zuerst einmal wollen wir die Funktion und den Aufbau des Getriebes erklären und erläutern, was bei der Auswahl der richtigen Getriebeübersetzung
zu beachten ist. Es ist nämlich nicht so, dass ein längeres Getriebe automatisch bedeutet, dass der Roller schneller läuft oder Ähnliches.

Die Getriebeübersetzung sitzt in einem geschlossenen, mit Öl gefüllten Kasten im hinteren Teil des Motorgehäuses unter dem Getriebedeckel. Zum Arbeiten sollte man also erst das Getriebeöl ablassen (Schraube hinter dem Rad, untere Seite des Motorblocks), die komplette hintere Wandlereinheit demontieren und den Getriebedeckel abschrauben.

Die Aufgabe des Getriebes ist es, die Drehzahl der hinteren Riemenscheibe auf das Hinterrad zu reduzieren. Der erste Übersetzungsausgleich findet ja schon durch die Variomatik statt. Hat der Variator seine Endübersetzung erreicht (Keilriemen vorne ganz nach außen gewandert), dreht sich der hintere Wandler ca. fünfmal pro Kurbelwellenumdrehung (bei 10.000 U/min des Motors wären das also 50.000 Umdrehungen an der Riemenscheibe). Angenommen, das Rad würde direkt auf der Welle der Riemenscheibe sitzen, dann müsste sich der Reifen pro Zündung (und damit pro Kurbelwellenumdrehung) fünfmal komplett drehen. Damit hätten wir eine extrem lange Übersetzung, die wohl kein Motor packen würde. Somit sollte die Aufgabe des Getriebes deutlich geworden sein. Das Getriebe teilt sich in PRIMÄR- (Zahnrad 1+2 blau markiert) und SEKUNDÄR- (Zahnrad 3+4 grün markiert) Übersetzung auf. Durch welche der beiden die Endübersetzung verlängert wird, ist im Grunde egal. Bei den HighEnd-Motoren werden sogar meist beide Übersetzungen ausgetauscht. Getriebe bieten wir mit unterschiedlichen Übersetzungsverhältnissen an.

Was versteht man unter dem Übersetzungsverhältnis? Ein Primär- oder Sekundärgetriebe besteht immer aus einem Zahnradpaar – einem kleineren und einem größeren Zahnrad. Teilt man die Anzahl der Zähne auf dem großen Zahnrad durch die Anzahl der Zähne auf dem kleinen Zahnrad, erhält man das Übersetzungsverhältnis. Zum Beispiel: MBK Booster- Sekundärgetriebe 12/44 entspricht einem Verhältnis 1:3,66 (großes Zahnrad geteilt durch kleines).

Warum sollte das Getriebe verlängert werden? Zum einen dreht der Motor natürlich nicht mehr so hoch, was der Haltbarkeit zugute kommt. Zum anderen wird die Drehzahl in mehr Endgeschwindigkeit umgesetzt. Voraussetzung dafür ist aber, dass der Motor genug Kraft hat, das längere Getriebe zu ziehen. Ein Getriebe bei einem Standardmotor zu verlängern, bringt also nichts. Im schlimmsten Fall, wenn das Getriebe viel zu lang gewählt wurde, kann der Motor sogar langsamer laufen als vorher. Sehr einfach kann man sich das immer anhand einer Fahrradschaltung verdeutlichen. In einem größeren Gang müsste man sich auch mehr ins Zeug legen, um vorwärts zu kommen; einen steilen Berg im zehnten Gang fährt man auch langsamer hoch als im fünften.

Wie viel Prozent soll man das Getriebe verlängern? Ein 70cc-Sportzylinder mit 17,5er-Vergaser hat genug Kraft, um ein 12–20% längeres Getriebe zu ziehen. Bei Racingzylindern kann man auch etwas höher gehen. Zu beachten ist jedoch, dass bei längeren Getrieben selbstverständlich auch der Anzug verloren geht, da der Roller ja mit einer längeren Gesamtübersetzung losfährt. Zum Errechnen, wie viel Prozent das Getriebe länger ist, benötigt man die Übersetzungsverhältnisse beider Getriebe (Seriengetriebe und Tuninggetriebe). Zum Beispiel: Aprilia SR50 Netscaper original sekundär hat 14/43 Zähne, ergibt ein Verhältnis 1:3,07. Top Performances bietet ein Sekundärgetriebe für diesen Motor mit 16/41 Zähnen an, was einem Verhältnis von 1:2,56 entspricht. Teilt man jetzt das Übersetzungsverhältnis des Tuninggetriebes durch das des Originalgetriebes, subtrahiert den Wert 1 und multipliziert das Ganze mit –100, so erhält man die Verlängerung in Prozent. Also: ((2,56 : 3,07)–1) x (–100) = 16,62 %. Je kleiner der Wert des Übersetzungsverhältnisses, desto länger ist das Getriebe!!! Zum Beispiel: 1:4,2 – kurzes Getriebe, 1:3,15 – mittleres Getriebe, 1:2,73 – langes Getriebe, 1:2,11 ultralanges Getriebe.

Gerade oder schräge Verzahnung? Die meisten Tuninggetriebe besitzen eine gerade Verzahnung. Vorteil ist die bessere Kraftübertragung und geringere Hitzeentwicklung aufgrund der kleineren Reibungsfläche; dafür laufen die Getriebe relativ laut.

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